Eine ganz
interessante
Variante der Ukulele hat sich in den letzten Jahrzehnten auf Tahiti,
Cook Island, der Osterinsel und anderen Inseln in der Südsee
herausgebildet. Man nennt dieses Instrument auch "polynesische Ukulele"
oder auch "Tahiti-Banjo". Die 8 Saiten - üblicherweise wird
dazu
einfach Angelschnur derselben Stärke verwendet - sind im
Prinzip
so gestimmt, wie die hawaiianische Ukulele auch - allerdings werden "c"
und "e" wegen des dünnen Saitenmaterials eine Oktave
höher
gestimmt: Man kann also die gewohnten Griffe verwenden - insgesamt ist das Klangbild aber "höher" als bei der traditionellen Ukulele. Die rasche Verbreitung, diese Bauart in den letzten 20 Jahren gefunden hat, hängt wohl damit zusammen, dass man sie mit wenig Werkzeug und etwas handwerklichem Geschick selber bauen kann. Das Zargenbiegen entfällt, denn bei der polynesischen Ukulele verwendet man einfach massives Holz. Als Resonanzraum wird eine Art "Schüssel" ins Holz geschnitzt, hinten (!) ein Schallloch gebohrt und vorne kommt eine kreisförmige Scheibe aus dünnem Tonholz drauf. Der Steg liegt einfach dort auf und wird durch den Saitendruck festgehalten. Grundsätzlich gilt: es darf geschrammelt werden! In Tahiti wird sogar extrem schnell darauf gespielt. Die Tahiti-Ukulele ist trotz des kleinen Klangkörpers ordentlich laut. Ich habe meine von Victor Jofre, der sie über www.asonu.com bzw. auf ebay verkauft. Er lebt in Chile (und nicht vergessen, dass z.B. die Osterinsel Rapa Nui politisch zu Chile gehört!) und baut dort aus einfachem Holz sauber verarbeitete Tahiti-Ukulelen zu vergleichsweise kleinem Preis. Sie hat eine symmetrische Form; er baut aber auch tahitianische Ukulelen, die asymmetrisch geformt sind und an der Oberseite noch eine kleine "Finne" haben. Hier ein paar Bilder von meiner: Ein nettes Gigbag war auch noch mit dabei: Die Tahiti-Ukulelen werden meistens mit Tenor-Mensur gebaut (meine hat ca. 41,5 cm). Hier mal ein Größenvergleich zur Standard-Sopran-Ukulele: Alle Grafiken und Fotos erstellt von Peter Widenmeyer |