zupfmuster
Vielleicht willst du beim Spielen nicht immer nur "schrammeln", sondern auch mal Zupfen. Man verwendet dazu sogenannte Zupfmuster oder "Pickings". Ich habe die untenstehenden Zupfmuster von der Gitarre auf die Ukulele übertragen. Bei der Gitarre übernimmt der Daumen meist die 3 tiefsten Saiten, so dass Wechselbässe möglich sind. Das geht auf der Ukulele natürlich nicht, weil sie nur vier Saiten hat. Deshalb kriegt bei den untenstehenden Vorschlägen auch der Daumen nur eine Saite!

Links siehst du die Bezeichungen der vier Ukulelensaiten. Die Zahlen unter dem Zupfmuster stehen für den Taktschlag. Die vier Finger der rechten Hand sind so bezeichnet:
D= Daumen
Z= Zeigefinger
M= Mittelfinger
R= Ringfinger
Die Notenhälse zeigen wie bei der normalen Notenschrift an, wie lange die jeweilige Note erklingen soll (Viertel-, Achtel- oder Sechzehntelschlag).

Probier's einfach mal aus! Am besten nimmst du zu Anfang für die linke Hand einen ganz einfachen Griff, zum Beispiel C!


1.) Einfaches "Folk-Picking" im 4/4 Takt

Langsam gespielt hört sich das so an: Folk-Picking langsam
Wenn man's ungefähr 1000mal geübt hat, können's die Finger von alleine, dann könnte es sich so anhören: Folk-Picking schnell



Wenn du ein eher ruhiges Lied begleiten willst, eignet sich vielleicht eher dieses Zupfmuster:
2.) Variante für 4/4 Takt:

Sollte sich etwa so anhören: Gleichmäßiger Viervierteltakt


Für Dreivierteltakte gibt es natürlich das "klassische" Humbaba:
3.) Walzer im 3/4 Takt:

Hört sich dann so an: Traditioneller Walzer



Damit's nicht so eintönig bleibt, kann man auch dieses Schema verwenden:
4.) Variante für 3/4-Takt:

Sollte ungefähr so klingen: Dreiertakt - Variante

Dieses Zupfmuster lässt sich auch mit Nr. 3) kombinieren, indem man sie immer im Wechsel spielt!


Viele Volks- und Weihnachtslieder sind im 6/8-Takt geschrieben. Auch dafür ein Beispiel:
5.) Für Stücke im 6/8-Takt

Wie du sicher schon gemerkt hast, ist das eine Variante des 4/4-Folkpickings von ganz oben!
Kann man langsam spielen oder nach einer gewissen Übung ebenfalls schnell.


Eine etwas ruhigere 6/8 (oder auch 3/4)-Variante sieht so aus:
6.) Variante für 6/8-Takt


Auch dazu gibt's ein Hörbeispiel.

Hat man das drauf, kann man das Tempo steigern und auch die Saiten variieren (je nach Geschmack oder nach Harmonie usw.). Ich kann auch nicht garantieren, dass ich das oben gespielte "schnelle" Folk-Picking genau nach Vorlage gespielt habe. Irgendwann geht's in Fleisch und Blut über, dann denkt man nicht mehr so genau drüber nach!

Beherrscht man diese Zupfmuster, dann kann man auch Melodie-Läufe einbauen. So ergibt sich dann fast von selbst ein gezupftes Lied, das man sich dann ganz gut merken kann, auch ohne fest geschriebene Tabulatur.

Viel Spaß


Alle Grafiken und Klangbeispiele erstellt von Peter Widenmeyer
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